In psychosomatischen Kliniken wird eine große Bandbreite an psychischen und psychosomatischen Krankheiten behandelt. Ein interdisziplinäres Team aus Ärzten, Psychologen, Pflegkräften und spezifisch ausgebildeten Therapeuten wie z.B. Kunsttherapeuten arbeitet in einem stationären Setting zusammen, um die Patienten umfassend und ganzheitlich betreuen zu können. Im Gegensatz zu psychiatrischen Kliniken werden keine Akutfälle wie Patienten mit Suizidgefahr oder Psychosen aufgenommen.
Grundannahme des psychosomatischen Konzepts ist, dass psychische und körperliche Prozesse eng miteinander interagieren und es bei einer Störung dieser Prozesse zu medizinisch oft ungeklärten körperlichen Beschwerden wie beispielsweise Tinnitus oder Schmerzen kommt.
Therapieverfahren sind vorrangig tiefenpsychologische und verhaltenstherapeutische Konzepte. Therapiert wird sowohl in Gruppen- als auch in Einzelsitzungen.
Neben der Psychosomatik haben viele Kliniken ausgewählte psychische Krankheiten als Behandlungsschwerpunkte wie Angststörungen, Depression, Traumafolgestörungen, Essstörungen oder Persönlichkeitsstörungen.
Innerhalb der psychosomatischen Kliniken wird oftmals noch zwischen Akutbehandlung und Rehabilitation unterschieden. Da sich eine Chronifizierung stark auf Lebensqualität und berufliche Leistungsfähigkeit auswirkt, sind Rehabilitationsangebote von großer Wichtigkeit.
Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer in psychosomatischen Kliniken beträgt zwischen 5 und 10 Wochen, bei Kurzzeittherapie ca. 2-4 Wochen. Psychosomatische Beschwerden können jedoch auch im ambulanten Setting behandelt werden z.B. in an die Klinik angegliederten Ambulanzen und psychosomatischen Tagkliniken.