Im Zentrum der Hypnosetherapie steht die Veränderung mentaler Prozesse durch hypnotische Trance. Darunter versteht man einen gelösten inneren Zustand zwischen Wachbewusstsein und Schlaf, in dem es einem leichter gelingt, die eigenen Ressourcen zu aktivieren. Die alltägliche Wirklichkeit wird dabei meist mit intensiven Bildern imaginiert, der Therapeut gibt Anregungen zur Neuordnung. (Hilgard 1989, Bongartz u. Bongartz 2000, Kossak 1993, Revenstorf 2008).
Hypnose kann eine Verbindung zwischen psychischen und somatischen Prozessen schaffen und führt zu neurobiologisch nachweisbaren Veränderungen des Bewusstseinszustandes. Hierbei werden einerseits körperliche Empfindungen genutzt, um psychische Erfahrungen zu versinnbildlichen als auch mentale Repräsentationen für körperliche Prozesse. Die Hypnose ist deshalb besonders als Intervention bei psychosomatischen und somatoformen Störungen zu empfehlen, da sie einen verbesserten Zugang zur körperlichen Ebene ermöglicht. Die hypnotische Informationsverarbeitung ermöglicht eine Verknüpfung von verschiedenen Betrachtungsperspektiven eines Problems und erlaubt dem Patienten somit einen Zugang zur Störung. Die Kombination der Hypnotherapie mit einer kognitiven Verhaltenstherapie zeigt sich besonders vielversprechend.
Neben Behandlungsmöglichkeiten bei Reizdarm, Hauterkrankungen, Asthma, Schlafstörungen, Migräne und Raucherentwöhnung zählen ebenso Ängste und Depressionen zum Therapiespektrum (Revenstorf, 2008).